Wie nennt man das, wenn tausende Studenten aus Sachsen und dem Rest der Welt auf dem Dresdner Uni-Campus Party feiern? Richtig: Campusparty!

Als ich heute fast in den Massen unterging, fragte ich mich, was diese vielen Leute Jahr für Jahr nach Dresden lockt? Sind es die genialen Liveauftritte der Rockstars, oder sind es die besten DJ`s aus ganz Deutschland, die sich in den ausgeräumten Sälen der Mensa die Klinke in die Hand geben? Oder ist es vielleicht die Stimmung und das Wir-Gefühl, die so viele partywütige Studenten auch nachts noch auf das Unigelände lockt?

Dieses Jahr kam jedoch ein weiteres Highlight dazu: Das EM-Spiel Deutschland-Tschechien, das für die Deutschen leider zu einem Endspiel werden sollte. Mit meinen Freunden sass ich im Mathe-Hörsaal und schaute mit etwa 800 anderen gebannt auf die Leinwand, um zu gucken, wie sich Deutschland vorwärtskämpft. Die Stimmung war schon einzigartig: Von tobendem Jubel bis hin zu Buh-Rufen und kämpferischem Klopfeinlagen auf den Bänken war alles dabei. Da machte es auch nichts, dass die Klimaanlage aussetzte und der Hörsaal, der gnadenlos überfüllt war, zur Sauna wurde.

Als ein Fan schliesslich anstimmte: „Steh auf, wenn Du ein Deutscher bist“, erhoben sich 800 begeisterte Studenten aus ihren Sitzen und stimmen zu diesem Lied an. Lauthals sangen sie mit, als die Kamera über Oli Kahn und Co. schwenkte. Für mich, als einen mässig begeisterten Fussball-Fan war diese Erfahrung neu. Trotzdem war es ein Eindruck, den ich so schnell ganz sicher nicht vergessen werde.

„Nach dem Spiel ist vor der Party“, hätte man sagen können. Denn nun rissen tausende ihre Arme in die Höhe, als Mia und J.B.O. ihre bekanntesten Titel auf der riesigen Bühne zum besten gaben. Sollte einem doch langweilig werden, brauchte man einfach eine Runde über den Campus zu drehen und schon traf man etliche Studienkollegen, Bekannte und Freunde. Alle waren sie da. Keiner wollte die Party des Jahres verpassen.

Nach dem Rock-Spektakel im Freien verlagerte sich nun die Party in die Mensa-Säle, in denen man von House, Techno, Dance, R’n’B bis hin zu den Schlagern der 70iger und 80iger alles auf die Ohren bekam, was man sich wünschte. Absolut jeder kam auf seine Kosten. Vielleicht war es auch der Regen, der die Massen in die Mensa drängelte. Doch teilweise glich das „Abhotten“ auf der Tanzfläche schon dem „Tanz der Ölsardinen“. Doch Stimmung war da, egal in welchem Floor man sich befand.

Ja. Ich glaube, genau das ist es: Der Mix aus allen Musikrichtungen auf einer Party von und für Studenten. Sicher gibt es bessere Rockkonzerte. Ganz bestimmt gibt es auch professionellere House-Floors als in der Mensa der TU Dresden. Doch die Mischung machts. Und die stimmte – wie jedes Jahr.

Buttler James und Mrs. Sophie aus „Dinner for One“ würden sagen:

„Same procedure as last year?“
„Same procedure as every year, James!“

Also dann: Let`s Rock and Dance – as every year !