Kennst Du das? Du hast zu Weihnachten wieder irgendeinen Quatsch bekommen und möchtest ihn zurückgeben und gegen etwas Sinnvolles eintauschen? Ich hatte in diesem Jahr Glück mit meinen Geschenken. Tausenden anderen muss es aber anders gegangen sein, denn sie drängelten sich heute mit mir auf dem Kuhdamm in Berlin. Dass der Kuhdamm regelmäßig überfüllt ist, kenne ich ja schon von den vielen Wochenenden während des Jahres und den Shopping-Wochenenden vor Weichnachten. Doch welches Spektakel sich die Leute heute lieferten, war wirklich unbeschreiblich: Überall musste man anstehen, egal, ob man nur mit der Rolltreppe ein Stockwerk höher fahren, oder an einer der geöffneten Kassen zahlen wollte.

Ich kenne mich eigentlich als sehr ruhigen Menschen, der solche Menschenaufläufe ganz gut wegstecken kann. Doch als ich heute mit ein paar Boxershorts 20 Minuten bei H&M an einer von 5 nebeneinander geöffneten Kassen mit ca. 50 weiteren Leuten anstand, verlor auch ich beinahe den Geduldsfaden. Nicht nur, dass man sich – ohnehin schon genervt – noch das Gedrängel von Ungeduldigen hinter mir aushalten mußte. Innerlich explodierte ich beinahe, weil man mit Schal & Winterjacke in einem überhitzen und überfüllten Kaufhaus schwitzt wie ein Schwein. Als dann schließlich der Kundin ganz vorn an der Kasse plötzlich einfiel, dass sie doch lieber den violetten statt des roten Lippenstiftes wollte, überlegte ich ernsthaft, meine Shorts in die Ohrringe der Frauen zu hängen und zu gehen.

Doch ich harrte weiter aus, immer in der Hoffnung, dass ich bald dran sein würde. Die Stöße des Kinderwagens in meine Füße ignorierte ich bereits, Stattdessen überlegte ich, wie schnell man von so etwas wohl Abschürfungen kriegt. Wie auch immer: Irgendwann war ich dran. 10 Sekunden nachdem ich gezahlt hatte, verlies ich den Laden, packte genervt alles weg und stürzte mich wieder auf den Ku‘damm, wo die anderen Menschenmassen schon auf mich warteten.