Im Internet gibt es eine Karriere- und Networking-Plattform, die sich XING nennt. Der Name soll auf „Crossing“ verweisen. XING versteht sich als eine Plattform zur Vernetzung von beruflich erfolgreichen Leuten. Die Seite macht sich zu nutze, dass Wissenschaftler herausfanden, dass alle Menschen um 7 Ecken miteinander bekannt sind.

Nutzt man die Plattform für diese Zwecke ergeben sich in der Tat sehr interessante Querverbindungen, und man stellt fest, dass man um einige Ecken doch recht interessante Leute kennenlernen könnte. Nur tut man dies in den meisten Fällen nicht.

Eben diese Karriereplattform hat nun aber auch einige Nutznießer angelockt, die in der Ansammlung erfolgreicher junger Menschen ihr Kapital sehen. Diese Leute nennt man auch Headhunter. Diese sind im Internet, per Telefon oder E-Mail auf der Suche nach High-Potentials uns versuchen diese mit Abwehrangeboten aus ihren aktuellen beruflichen Stellungen herauszulocken und einem neuen Arbeitgeben zuzuführen.

So kommt es vor, dass sich auch bei mir der ein oder andere Headhunter meldet. Manchmal sind ganz interessante Angebote dabei, sehr oft jedoch nicht.

[singlepic=37,200,273,,left]Vor einigen Tage erhielt ich jedoch die wohl kurioseste Nachricht von einem Headhunter, den ich hier mit Sicherheit nicht namentlich erwähnen will. Nach kurzer Recherche im Internet habe ich herausgefunden, dass er für die Firma Rheinmetall arbeitet, die schon seit Jahren auf dem Gebiet der Rüstungs- und Wehrindustrie tätig ist.

[singlepic=36,250,166,,left]Da der Headhunter keine Probleme damit hatte, mir ungefragt das Jobangebot zukommen zu lassen, habe auch ich keine Probleme damit, dieses Angebot hier abzudrucken, weil ich die Formulierungen darin so unglaublich dreist und direkt finde, dass es mir fast „die Hosen auszog“, als ich das las. (Neben diesem Text findet man ein Bild, klickt man drauf, vergrößert es sich, und man kann den Text lesen.)

Im Klartext suchte der Headhunter also einen Ingenieur, der ihm Waffensysteme baut. Ich war entsetzt, mir fehlte schon beinahe die Spucke im Mund, dass die Angbote der Headhunter nun schon derart dreist und unaufgefordert verschickt werden.

[singlepic=39,250,162,,left]Hätte sich der gute Mann mein Profil etwas genauer durchgelesen, hätte er wohl schon im Vorfeld begriffen, dass ich auf solch ein Angebot sicher nicht einsteigen würde. Aber, wie es scheint, herrscht noch immer enormer Mangel an Fachkräften. Und so gehen auch die Waffen-Headhunter neue Wege. Schaut man auf die Homepage der Auftraggeber-Firma des Headhunters, findet man noch viel klarere Worte für das, was mitten in Deutschland gemacht wird. (Links neben dem Text gibt es erneut einen Screenshot. Ich möchte keinen direkten Link auf diese Seite setzen, da ich keinerlei Querlinks zu dieser Seiten haben möchte!)

Wie auch immer … Ich konnte mir nicht verkneifen, dem Headhunter, der auf der Jagd nach meinem Kopf war, eine sehr unmissverständliche Mail zuzusenden, in der ich ihm mitteilte, dass ich mein Wissen keinesfalls für militärische Zwecke einsetzen werde. Denn auf dem Gebiet der Rüstungsindustrie gibt es keine guten und schlechten Menschen, und jede Waffe, die auf dieser Welt entwickelt wurde, tötet Menschen – nur zu oft Zivilisten und Menschen, die unschuldig in Not geraten sind.

Also: Mein Aufruf an die große Masse dieser Leser: Finger Weg von der Waffenindustrie. Waffen töten Menschen, egal wie „sauber und rein“ ein Krieg auch beschrieben wird.