Heute abend habe ich mich mit einem alten Studienkollegen getroffen. Er hat mit mir zusammen in Dresden studiert und ist anschließend nach München gegangen. Dort erwartete ihn vor knapp 2 Jahren eine sehr interessante Stelle im Bereich der Qualitätssicherung bei einem Chiphersteller. Dies hört sich an wie eine Bilderbuchkarriere. In Wirklichkeit jedoch ist es keine.

Er erzählte mir, dass es nur 3 große Firmen auf der Welt gibt, die den selben Chiptyp herstellen wie die Münchner Firma. Alle drei Firmen stehen in einem direkten Konkurrenzkampf und unterbieten ständig ihre Preise, so dass praktisch keine der Firmen wirtschaftlich arbeiten kann. Als der erste der drei Firmen mußte nun die Firma meines Studienkollegens die Reißleine ziehen, da das kontinuierliche Dumping der Preise dazu geführt hat, dass die gesamte Chipherstellung nicht mehr wirtschaftlich war.

Ich fragte meinen Studienkollegen, warum die anderen beiden Firmen nicht auch Insolvenz anmelden. Die Antwort war so einfach wie verblüffend: Die beiden anderen Firmen sitzen in China bzw. Korea. Dort sind die Lohnkosten erheblich geringer als in München. Darüber hinaus werden diese Firmen staatlich gefördert, so dass sie trotz der Dumping-Preise auf dem internationen Markt niemals Insolvenz anmelden müssen.

Durch diese Taktik gelingt es den Chinesen bzw. Koreanern die europäische Wirtschaft kaputt zu machen.

Diese Erkentniss war doch schon recht bitter und hat mir mal wieder gezeigt, dass wir alle bei weitem keinen so sicheren Job haben, wie wir vielleicht alle vermuten. Aus all den anderen Blogeinträgen kann man lesen, dass ich selbst im Bereich der Automobilindustrie arbeite, die derzeit auch schwächelt. Noch sage ich, dass mich die derzeitige Wirtschaftskrise nicht trifft, denn noch gibt es keinerlei Anzeichen für ein Schwächeln.

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