„Ein Film für Mädchen? Und dann schreibt er darüber?“ Bestimmt denkst Du genau das. Und im Grunde hast Du vollkommen recht. Aber ich habe eine gute Ausrede: Es war Weihnachten – und ich mußte mit ins Kino. Ich habe meiner Mum einen Kinobesuch versprochen. Sie durfte sich einen Film aussuchen. Zur Wahl standen die Buddenbroks und Australia. Und da ich auf große Weltliteratur am zweiten Weihnachtsfeiertag keine Lust hatte, blieb Australia übrig, ein Film, der so schlecht garnicht war.

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Der Film lebt von den Bildern, den Charakteren, Nicole Kidman und natürlich – dem „Sexiest Man Alive“ – Hugh Jackman. Die Geschichte der adeligen Rinderfarm-Besitzerin, die nach Australien fliegt, um ihre Farm zu retten, ist recht vorhersehbar und flach. Hugh Jackman ist natürlich der Retter in der Not. Und natürlich verlieben sich beide noch ineinander.

Umgarnt wird der Film auch noch von etwas Mythos der Aborigines. Ein kleiner Junge, der als Mischling eines Weißen und einer Aboriginee aufwächst läßt die Herzen alter Damen höher schlagen. Mit seinen riesigen Kulleraugen rollt sich der kleine Junge von Konflikt zu Konflikt, der Nicole Kidman und Hugh Jackman immer näher zusammenrücken läßt. Ein Medizinmann ist natürlich auch dabei, der den Film rettet, wenn er Story-technisch am Abrund steht. Sogar vor dem zweiten Weltkrieg wird nicht Halt gemacht. Natürlich überstehen die Hauptfiguren des Films alle Kriege, Kämpfe und Kriesen unbeschadet.

Am Ende des Filmes – nun bitte die Taschentücher herausholen – geht die Sonne unter, der Wind weht und der kleine Junge geht zum Medizinmann, um erwachsen zu werden. Nicole Kidman weint, lacht und der Zuschauer schnaubt sich nun die Nase und ist froh, dass der Film mit Überlänge nun doch ein Ende gefunden hat.

Auf welche Filme man auch immer steht. In „Australia“ findet jeder etwas. Doch trotz der guten Schauspieler, der beeindruckenden Bilder und Überlänge ist „Australia“ ein Film, den man sich mal angesehen haben kann – aber nicht gesehen haben muss.

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