Gestern abend hatten Steffen und ich mal wieder Glück und besuchten eine Veranstaltung, deren Tickets wir bei Twotickets gewonnen hatten. Ich freute mich schon darauf, da Kabarett eigentlich immer eine ganz nette Form der Bühnenunterhaltung ist und auch vor spitzen gesellschaftskritischen Bemerkungen nicht zurückschreckt. Was wir jedoch erlebten war so enttäuschend, dass wir zur Halbzeitpause die Veranstaltung verliesen.

Der Veranstalter Oliver Wellmann, der auch eine eigene Homepage (extremkabarett.de) besitzt, veranstaltet einmal im Monat den „Dichtungsring“ im Pinellodrom in Berlin Schöneberg einen Kabarett-Abend. Die Webseite ist recht professionell gestaltet, die Location liegt zentral und gut erreichbar. Also nahm ich an, dass die Veranstaltung, für die ich die Tickets gewann, auch ein gewisses Niveau hatte.

Weit gefehlt.

[singlepic id=318 w=350 h=240 float=left]Ein im Schlabberlook (Jogging-Sweatshirt, ausgeblichene schwarze Jeans, Turnschuhe) bekleideter Oliver Wellmann setzte ich an einen improvisierten Tisch und hatte in den ersten Minuten zunächst mit dem Mikrofon zu kämpfen, dessen Akku gerade schlapp machte. Sein Kollege, Herr Heiland, brachte wesentlich mehr Charakter auf die Bühne und schaffte es zumindest mit seinen kleinen Gesangseinlagen, den Zuschauern ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern.

Oliver Wellmann hingegen hatte Mühe, sich von einem gewollt-und-nicht-gekonnt-Gag zum nächsten zu arbeiten und merkte schnell, dass er bei dem Publikum vor ihm wohl kaum eine realistische Chance auf Lacher und eine ausgelassene Stimmung hatte. Also sank er das Niveau dermaßen herab, dass man sich beschämt umschaute und mit fragendem Blick die Zuschauer, die links und rechts neben einem saßen, anschaute.

Nicht nur wir wussten nichts mit der „Performance“ anzufangen. Anderen ging es ähnlich.

Heute Mittag schließlich erhielt ich von Twotickets per Mail die Aufforderung, die Veranstaltung, die wir besuchten, zu kommentieren. Auch wenn es mir nicht besonders viel Spaß gemacht hat, habe ich es getan – obgleich es meine erste schlechte Kritik einer Twotickets-Veranstaltung war.

Schade eigentlich.

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