Als ich das letzte Mal einen Pinsel in der Hand hielt, war ich in der Oberstufe meines Gynmnasiums. Das einzige, was ich seitdem zeichnete, waren Stromlaufpläne und Übersichtsgrafiken zur Illustration in einigen Dokumenten. Dennoch hielt ich während der Osterzeit den Pinsel einige Male in der Hand.

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Das Büro, in dem ich seit ein paar Wochen sitze, hat einige ziemlich kahle Wände. Auch in unserer Wohnung sind noch immer viele Wände weiß. „Denen würde etwas Kunst nicht schaden.“, dachte ich mir. Da meine Mutter seit sie in Rente gegangen ist, das Malen und Zeichnen für sich entdeckt hat, verband ich beide Interessen miteinander und bat sie, mir ein paar Bilder zu zeichnen, die meinem Geschmack entsprechen.

Natürlich willigte sie ein, meinte jedoch, dass ich selbstverständlich mitmachen müßte. Schließlich betreibe sie ja keine Auftragsmalerei. Also übernahm ich während der Osterfeiertage ein paar Hilfstätigkeiten, die am Rande der Staffelei und der Leinwand so anfielen. Je mehr ich meiner Mum aber beim Zeichnen zuschaute, desto mehr wollte ich selbst ein paar Striche zeichnen, um später sagen zu können, dass ich auch „mitgemalt“ habe.

Meine Mum jedoch meinte: „Dann male doch selbst ein Bild. So schwer ist das nicht.“. Auch wenn mich das noch nicht restlos überzeugte, dachte ich mir: „Was soll schon schiefgehen. Wenn’s nichts wird, werf‘ ich das Bild einfach weg.“. Also hieß es für mich am Sonntag: Ran an die Leinwand. Das Endergebnis ist das Dorf am Meer, das man auf einigen Bildern sieht. Hauptsächlich gefielen mir die Farben. die Kombination aus ganz sanften Strichen und hart auf die Leinwand „geklatschte“ Farbe habe ich in einigen anderen Bildern schon mal gesehen und wollte das mal ausprobieren. Lustigerweise brauchte ich für dieses Bild keinen Pinsel. Die sanften Farben kommen von einem Küchenschwamm. Die harten Konturen in dem Dorf habe ich mit einem (Maler-)Spachtel gemalt. Es geht wohl auch ohne Pinsel.

[nggallery id=35]

Das Ergebnis, finde ich, kann sich durchaus sehen lassen. Aber, keine Sorge, es bleibt bei diesem einen Versuch. Morgen werde ich wieder brav vor meinem Rechner sitzen und weiterarbeiten. Das Bild ist im Grunde nur ein Ausflug in die Kreativität gewesen. Für mehr fehlt die Zeit und die Lust. Dennoch hat es mich gefreut, zu sehen, dass so ein bißchen Kreativität auch noch in mir steckt.

PS: Bei den beiden anderen Bildern, die man hier noch sieht, habe ich zwar mitgeholfen. Gemalt habe ich diese jedoch nicht. *grins

PPS: Ein anderer netter Nebeneffekt: In der Wohnung und im Büro wird’s nun bunt. *smile