Es gibt so ganz spezielle Momente in einem Fitnesscenter, zu denen man denkt: Gott sind die Leute hier ekelig. Benehmen sich diese Spacken zuhause genauso wie hier? Nach langem Überlegen veröffentliche ich hier meine ganz persönlichen Top 8 der „Bäh!“-Erlebnisse, die ich in meinem aktuellen Fitnesscenter erlebt habe.

Platz 8: Jagd nach den Gewichten

Mein Fitnesscenter bietet Fitnesskurse an. Sehr gern nehme ich an einem Hanteltraining für den ganzen Körper teil. Wie so vieles ist wohl auch dieses Trainingsprinzip aus den USA nach Europa geschwappt und nennt sich „Hot Iron“. Für ein 1-stündiges Hanteltraining braucht man natürlich Hanteln, Gewichte, Gewichtklemmen, einen Stepper, eine Bodenmatte usw. – viel Equipment für ein professionelles Training.

Kurz vor dem Training bekommt man Zeit, sich dieses Equipment individuell den eigenen Bedürfnissen angepasst, zusammenzusuchen. Während die Männer, die an dem Training teilnehmen, relativ ruhig und systematisch vorgehen, stürmen die Frauen panisch die Ecke des Fitnessraumes, in dem das Equipment steht. Als würde die Welt morgen untergehen zerren sie sich alle Stangen, Gewichte, Matten usw. zusammen und nehmen dabei keine Rücksicht auf Verluste. Regelmäßig stelle ich in diesem Zusammenhang fest:

  • Frauen sind ganz und gar nicht zimperlich.
  • Auch Frauen haben Ellenbogen.
  • Frauen können mächtig zupacken und schleppen wie verrückt Gewichte.
  • Frauen sind schnell und flick und kriechen selbst in die letzte Ecke, nur um Dir zuvorzukommen.
  • Frauen werfen sich vor mich (wenn ein Gewicht, das sie suchen, vor mir liegt.)

Fazit: ätzend, anstrengend, macht-man-nicht

Platz 7: Sauna ohne Handtuch

[singlepic id=618 w=320 h=240 float=left]Nach dem Fitnesstraining tut ein Saunagang echt gut. Ich habe immer ein großes Handtuch dabei, damit ich den Hinweisen, die in der Umkleide und im Wellnessbereich aushängen, genüge tun zu können. „Kein Schweiß auf’s Holz.“, steht dick und fett überall geschrieben. Doch während die älteren Besucher des Fitnesscenters Manieren walten lassen, und neben einem Handtuch manchmal sogar Aufgussöle mitbringen, schwenken sich die durchtrainierten Adonisse ganz ohne Handtuch und barfuß in die Sauna. Liebe Schönlinge, hier mein Tipp:

  • schön ist Fußpilz nicht, denn wo ihr mit eurem Arsch drauf sitzt, hat vielleicht gerade ein anderer Schönling seine Pilzfüße langgewischt
  • andere mögen euren Schweiß nicht, weder auf Holz, noch am Körper
  • mit Muskeln auffallen ist cool, Schweißflecken in der Sauna zurücklassen hat aber was von „Bremsspuren in Schlüpfern“ – uncool

Fazit: pfui

(Dank an Jan, der mich hierauf hinwies): Eine ganz andere Rubrik sind die Übervorsichtigen, die mitsamt ihren Badelatschen, mit denen sie durch die gesamte Umkleide und durch sämtliche Nassbereiche gelaufen sind, die obersten Ränge der Saunabänke erklimmen. Während jeder im Fitness seine Badelatschen vor der Saunatür auszieht, schleppen die Übervorsichtigen die Fußpilze bis auf die heißen Premiumplätze in der Sauna. Dass ich ein paar Minuten später mein Handtuch über deren Badelatschenspur lege, nehmen die Übervorsichtigen hin, DENN: sie selbst haben ja keinen Fußpilz.

Fazit: Die Übervorsichtigen outen sich als unerfahren und extrem unkollegial. Aber so ist es wohl: Einer ist immer der Dumme, und der bin in diesem Fall wohl ich.

Platz 6: Putzfrau in der Duschkabine

[singlepic id=617 w=320 h=240 float=left]Dass ein Fitnesscenter sauber gehalten werden muss, sehe ich absolut ein und finde es gut, dass es keine Sockenflusen in der Umkleidekabine gibt. Manchmal jedoch geht der Sauberkeitswahn etwas zu weit. In dem Fitnesscenter, in dem ich trainiere, passiert es mir immer wieder, dass ausgerechnet dann, wenn ich mich nach meinem Fitnessprogramm duschen möchte, die Putzfrauen die Dusche stürmen. Mit Desinfektionsmittel sprühen sie um mich herum, während ich nackt vor ihnen stehe, und versuche, mich nicht darauf zu konzentrieren, dass ich gerade splitterfaser nackt vor mir vollkommen fremden Frauen stehe.

Ein Kollege hat es mal gut auf den Punkt gebracht: „Was würden die Frauen wohl sagen, wenn ich die Frauenumkleide reinige, während sich die Damen nackt an mir vorbeischlängeln. Sicher würden sie sich sofort an der Rezeption beschweren.“, meiner Meinung nach: zu recht!

Platz 5: Rasieren

Manche Besucher meines Fitnesscenters verwechseln die Waschbecken und Duschen scheinbar mit ihrem privaten Bad. Ohne mit der Wimper zu zucken, packen sie ihren Nassrasierer aus und fangen an, sich – teilweise am ganzen Körper – zu enthaaren. Die abrasierten Stoppeln landen in den Waschbecken oder auf den Fußböden der Duschen und Umkleiden.

Fazit: Unhygienisch finde ich das und ziemlich daneben!

Platz 4: Badelatschen im Waschbecken auswaschen

„Fußpilz ahoi!“ scheinen sich manche Besucher meines Fitnesscenters zu denken, wenn sie ihre Badelatschen nach Dusche und Saunabesuch unter dem Waschbecken abwaschen, an dem ich mir die Finger wasche oder meine Wasserflasche für das Training befülle. Was würden die wohl denken, wenn ich an genau diesem Waschbecken meine dreckigen Straßenschuhe säubere, mit denen ich kurz zuvor noch durch den Prenzlauer Berg gelaufen bin? Ich bin mir sicher, sie würden sich aufregen, denn Straßendreck bleibt gut sichtbar an dem Waschbecken hängen – Fußpilze sieht man nicht.

Platz 3: Duschen mit Boxershorts

[singlepic id=615 w=320 h=240 float=left]Dass man bei McFit von arbeitsunwilligen Ausländern umgeben war, war einer meiner Gründe, aus denen ich meine Mitgliedschaft bei McFit gekündigt habe. Umso mehr überraschte es mich, einige dieser Mitglieder in meinem neuen Fitnesscenter erneut anzutreffen. Prollige junge Türken benehmen sich nun genauso daneben, wie sie es bei McFit schon taten. Gut – damit kann ich leben. Dass mich die kleinen Halbstarken blöd angucken, kann ich auch ganz gut verkraften.

Wenn ich die prolligen Türken aber in der Umkleide und unter der Dusche sehe, überkommt mich immer ein Mix auch Armseeligkeit, und ich schäme mich fremd. Denn aus lauter Schamgefühl, man könne denen ja „was weggucken“, behalten die prolligen Jungtürken ihre Boxershorts auch unter der Dusche und in der Sauna an, benehmen sich aber als wären sie die Größten.

Das hat meiner Meinung nach aber nichts mit Größe zu tun. Und mal ganz unabhängig vom hygienischen Aspekt empfinde ich eher Mitleid mit denen, denn entweder ist „er“ zu klein, oder zu groß – beides blöd.

Platz 2: Nase unter der Dusche schnauben

Erst vor einigen Tagen vernahm ich wieder so ein merkwürdiges Schnaubgeräusch, während ich nach meinem Training unter der Dusche stand. Direkt neben mir stand ein mir fremder Mensch und schnaubte sich die Nase – ohne Taschentuch. „Na klar! Lass es laufen!“, dachte ich mir. So ein widerliches Schwein. Denn der Rotz, den er da rausgeschnaubt hat, landete direkt an den Wänden der Dusche und fand auf dem Boden langsam seinen Weg zum Gulli. Dass andere durch dieses Abwasser laufen müssen, um zu einer Dusche zu gelangen, bedenken diese Idioten wahrscheinlich nicht, wenn sie ihre Popel aus der Nase befördern.

Schade eigentlich, dass es mir zum selben Zeitpunkt nicht in der Nase kribbelte. Gern hätte ich diesem Typen direkt ins Gesicht geniest, um es ihm gleichzutun.

Platz 1: Füße föhnen

[singlepic id=619 w=320 h=240 float=left]Der krönende erste Platz in den Ekelerlebnissen im Fitnesscenter findet beinahe täglich in der Umkleide statt. Die mir fremden Mitglieder meines Fitnesscenters machen es sich auf einem der Stühle an den Föhnen gemütlich, legen ihre Füße übereinander und fangen an, sich mit dem Fön, mit dem man sich die Haare trocknen soll, die Füße trocken zu föhnen. Dabei lassen sie keinen Spalt zwischen den Zehen aus und fummeln auch gleich noch den Dreck unter den Zehen weg und begutachten ihre Blasen.

Nein, so etwas möchte ich nicht sehen. Auch will ich die hintersten Ecken des fremden Fußpilzes fremder Leute nicht sehen. Und schon gar nicht will ich den selben Föhn in die Hände nehmen, und mir damit die Haare trocknen.

Vielleicht jedoch sollte ich es ihnen gleichtun und mir das nächste Mal einen Nagelknipser holen, mich neben sie setzen, und anfangen meine Nägel zu kürzen. Und immer wenn ein Nagelstück in deren Richtung fliegt, werde ich ganz gleichmütig schauen und mit einem Achselzucken klar machen: Es interessiert mich nicht, was Du denkst, denn letztlich bist Du ja auch nicht an mir interessiert.

Privacy Preference Center