Als wir in diesem Jahr unseren Urlaub auf Teneriffa verbrachten, wollten wir nicht nur entspannt am Pool oder am Strand rumliegen und uns in der Sonne braten lassen. Wir sollten auch nicht ständig in unserer Finca hocken und herumdösen. Wir wollten Action, Abenteuer und eine sportliche Abwechslung. All das, meinten wir, finden wir in Vilaflor.

Bereits von Deutschland aus hat sich Steffen über Wanderrouten auf Teneriffa schlau gemacht. Denn auch wenn es dort so viel Natur und Fels zu bestaunen gibt, sind die Wanderwege weit weniger gut ausgewiesen und ausgebaut als in Deutschland. Nachdem wir uns die Routenbeschreibung zur „Mondlandschaft“ durchgelesen hatten, machten wir uns von Vilaflor, einem winzigen Städtchen im Süden Teneriffas auf durch die Berge, um die Mondlandschaft zu entdecken.

[singlepic id=800 w=320 h=240 float=left]Auch wenn die Kilometerangaben stimmen (ca. 6 Kilometer „one way“), sind die veranschlagten Zeiten für diese Strecke durch die felsigen Vulkanlandschaften absolut realistisch, denn es ging kontinuierlich bergauf oder bergab. Steffen hat sich für die Wanderung extra Wanderschuhe bei Globetrotter gekauft. Ich freute mich über meine Allwetter-Wanderschuhe, die ich mir aus beruflichen Gründen vor gut einem Jahr gekauft hatte, auch wenn ich etwas unsicher war, ob ich in den Allwetter-Wanderschuhen in der glühenden Hitze nicht mit glühenden Sohlen wandern würde.

Frisch besohlt mit guten Schuhen und spärlich gepackten Rücksäcken mit Essen und Wasser machten wir uns also auf den Weg durch eine immer gleiche Landschaft: Lavafelsen, Kiefernwälder, trockene Büsche und Steine, Steine, Steine. Schon bald wurden wir durstig und tranken fleißig aus unseren Wasserflaschen. Dem Wanderweg stets zu folgen war, einmal die Strategie verstanden, relativ einfach, auch ohne Navi. Was genau sich hinter der „Mondlandschaft“ verbergen würde, wussten wir nicht, wollten uns überraschen lassen.

[singlepic id=801 w=320 h=240 float=right]Als wir schließlich, 3 Stunden nach Aufbruch, an einem weißen ausgehöhlten Felsen vorbei stiegen, rätselten wir, ob dies wohl die „Mondlandschaft“ sei. Sie war es. Für den unterhaltungsbedürftigen Europäer, war das Ziel unserer Wandung etwas enttäuschend. Mit einer von der Sonne ausgeblichenen Info-Tafel standen wir mitten in der prallen Sonne und konnten uns nach den zahlreichen schweißtreibenden Auf- und Abstiegen, nicht so recht über das Wanderziel freuen.

Unter einer schattigen Kiefer machten wir schließlich Rast, immer im Hinterkopf, den gesamten Weg zurückwandern zu müssen. Kritisch schauten wir auf unsere Mineralwasserflaschen. Diese – 1,5 Liter groß – waren so gut wie leer, und wir hatten einen Rückweg von 6 Kilometern vor uns. Schnell zählten wir eins und eins zusammen und merkten, dass wir viel zu wenig Wasser eingepackt hatten. Die Rückwanderung würde also anstrengender werden.

[singlepic id=802 w=320 h=240 float=right]Um es kurz zu machen: Wir kamen vollkommen dehydriert nach gut zweistündiger Wanderung und mit hämmernden Kopfschmerzen in Vilaflor an und suchten schleunigst ein Restaurant auf, in dem man was trinken konnte. Nach einem ganzen Liter Flüssigkeiten „auf ex“ hämmerte unser Kopf nicht mehr allzu stark. Unsere Füße brannten wie Feuer, wir waren nassgeschwitzt bis auf die Knochen und uns taten die Knie weh wie nichts gutes.

Nach unserem Erlebnis in Vilaflor, einige Tipps für Leute, die vorhaben, in Teneriffa zu wandern:

  • Wasser mitnehmen (Doppelt so viel, wie man intuitiv einpacken würde.)
  • eingelaufene Wanderschuhe anziehen (Durch das ständige Auf und Ab holt man sich schnell Blasen an den Füßen.)
  • Kopfbedeckung gegen die Sonne nicht vergessen
  • Sonnencreme einpacken
  • Wanderrouten gut im Voraus planen und auch kurze Routen nicht unterschätzen
  • keine zu großen Erwartungen an die Wanderziele stellen
  • zusätzliches Wasser im Auto lassen (Wir hätten in Vilaflor fast nicht mehr bekommen, da der Supermarkt dort um 16 Uhr schließt. Wir hatten Glück, ein Restaurant hatte noch offen.)

Und da mit diesen Tipps nun nichts mehr schiefgehen kann, wünsche ich allen Hobbywanderern ebensoviel Spannung, Spaß, Sport und Abenteuer wie uns.