Heute hieß es: Auf in den Norden. Früh verstauten wir also schon alles in unseren Fahrzeugen, schlängelten uns aus dem urbanen Verkehr heraus und fanden uns wenig später auf unglaublich weiten Autobahnen wieder, die nur eine Richtung zu kennen schienen: geradeaus.

Der erste Stopp, den wir machten, war Clearwater. Ein Kollege (ein Dank an Bernd!) empfahl mir diesen Strand. Er meinte, dass es hier den weißesten Sandstrand der Welt gäbe. Er sollte recht behalten. Wir nutzen die Stunde Pufferzeit, die wir für die heutige Tour eingeplant hatten, und hüpften kurz ins kühle Nass. Der Strand von Clearwater Beach ist unglaublich breit und mindestens genauso unglaublich weiß. Genauso weiß waren wir jedoch auch, so dass erneut nichts ohne Sonnencreme ging, denn in der Sonne konnte man schon fast die Minuten bis zum Sonnenbrand zählen. Clearwater Beach scheint auch ein Urlaubsort der Amerikaner zu sein, denn der Strand ist gesäumt von Touristen. Auf dem Wasser gibt es auch zahlreiche Fun-Sportarten. Ob man Jetski fahren will, oder an einem Gleitschirm über das Wasser gezogen werden möchte: Für jeden ist hier etwas dabei.

[nggallery id=86]

Nach einer fantastisch kühlen Erfrischung am Strand ging es weiter auf der Landstraße in Richtung Tellahassee. Kaum einer kennt diese Stadt hoch im Norden von Florida, die aber dennoch die Bundeshauptstadt Floridas ist. Die Stadt hat Geld. Das sieht man an jeder Ecke. Ein imposantes Gebäude reiht sich hier ans nächste. Doch eines fehlt: die Menschen. Wir fahren durch die Stadt, die uns zunächst sehr beeindruckt, bis uns auffällt, dass es hier zwar allerlei Häuser und Autos gibt. Doch keiner von uns sieht mehrere Menschen auf einem Haufen. Für Berliner ist das schon ein merkwürdiger Anblick.

Als wir am Abend im Hotel einchecken, kommt die erste freudige Überraschung: Wir treffen ein altes Ehepaar: Sie kommt aus Deutschland – genauer gesagt: aus Leipzig. Er ist Amerikaner, war beim Militär und in Deutschland stationiert. Wir lassen uns von den beiden einen Tipp für’s Abendbrot geben, denn in Fastfood-Lokalen, das haben wir uns vorgenommen, wollen wir nicht landen. Auf die Konstellation: Er – beim Millitär, Sie – Deutsche, sollten wir auf unserer Tour noch mehrfach stoßen. Für deutsche Frauen scheint ein amerikanischer Army-Soldat also sehr attraktiv zu sein.

Auch wenn wir uns schließlich auf dem Weg in die Innenstadt von Tellahassee für ein anderes Lokal entschieden haben, finden wir doch noch Menschen. Man sieht ihnen an, dass sie für den Staat arbeiten. Tallahassee ist sehr europäisch geprägt, ebenso seine Einwohner. Die Menschen sind gut und etwas formeller angezogen als in Tampa oder den Ortschaften dazwischen. Die Leute scheinen Geld zu haben, denn die Autos am Straßenrand sind überwiegend Luxuswagen – auch aus Deutschland.

Am Abend beschlossen wir, am nächsten Morgen um 6 Uhr joggen zu gehen. In den letzten Tagen haben wir wenig Bewegung abgekriegt. Ein Fitnesscenter ist Mangelware, und die grüne Umgebung unseres Hotels bietet sich zum Joggen förmlich an. Für mich eine Premiere. Ich hoffe, ich kann mit meinen Kollegen Schritt halten.