Der Abstecher in die Innenstadt von Kopenhagen war nur kurz und leider auch ziemlich nass-kalt. Mit der fahrerlosen Metro von Kopenhagen erreichen wir nach nur 20-minütiger Fahrt die Innenstadt von Kopenhagen. Auch wenn ich schon mehrfach dort gewesen bin, fällt mir aufgrund der vielen Gassen die Orientierung nicht leicht.

An einem Montagmorgen durch Kopenhagen zu laufen hat etwas von dem Charme am Sonntag durch eine Einkaufsmeile zu laufen: Man sieht zwar viele Schaufenster, nur leider haben die meisten Geschäfte geschlossen. Da der Regen dann auch noch unter unsere Schirme peitscht, ist nach einem obligatorischen Besuch eines Lego-Ladens und der Erkenntnis, dass Lego im „Lego-Land“ nicht billiger ist, der Innenstadtbesuch vorbei.

[singlepic id=1621 w=320 h=240 float=left]Drei Stunden später nehme ich Platz in der Businessclass einer A340-300. Dieser Flugzeugtyp ist schon ziemlich alt, aber, glaubt man einem Freund, sehr zuverlässig. Gefreut hatte ich mich im Voraus auf meinen Sitzplatz und einem interessanten Blick aus dem Bullauge auf die Wolken. Doch Reihe 8 ist leider fensterlos, und so fand ich mich eingeklemmt zwischen einer fensterlosen Wand und einem hibbeligen Dänen in Jogginghose wieder, der, kaum in den Sitz gefallen, auch schon seine Schuhe von sich streifte.

Mit einem Orangensaft verwöhnt, drücke man mir auch schon die Speisekarte in die Hand. Ich hatte die Wahl zwischen Fisch, Schwein, oder einem vegetarischen Hauptgang, gebratener Ente, Käse, Eiskrem, Früchten, 6 Weinen und 5 Cocktails, die sich alle sehr teuer anhörten. Mir schien, als möchte ein Reisender der Businessclass stets beschäftigt werden. Ich entschied mich für das Schwein, da dies japanisch zubereitet sein sollte.

[singlepic id=1620 w=320 h=240 float=left]Von einem Professor aus Berkley hatte ich die Information, dass es bei Reisen um den Erdball in Richtung Osten das beste sei, so viel wie möglich zu schlafen. Also versuchte ich, nach einem 3-Gänge-Menü und einem Spielfilm, zu schlafen. Das Schlafen mutierte aber zum Dösen, da ich nicht nur innerlich aufgeregt war, sondern auch von meinem unruhigen Nachbarn immer wieder wachgerüttelt wurde.

11 unglaublich lang erscheinende Stunden später landete ich in Tokio – Narita (NRT). Zusammen mit meinen Kollegen passierten wir die Grenze zu Japan und nahmen unser Gepäck in Empfang. Natürlich (!!!) wurde mein Messtechnikkoffer mehrfach geöffnet und durchforstet. Zu technisch sah das Röntgenbild aus. Zu wuselig die ganzen Kabel, Rechner, Festplatten und Steuergeräte. Beschädigt hatte man aber, glaubte man dem hineingelegten Zettel, nichts.

Auf unsere erste Sprachbarriere trafen wir am Taxistand, auf dem ein Japaner in Uniform, Trillerpfeife und Funkgerät stand und die ankommenden Menschen in die Taxis steckte. Wir wollten ins Zentrum von Tokio, das leider locker 60 Kilometer entfernt war, und die Fahrt dahin zu einer kostspieligen Angelegenheit werden lies. Nach etwas Hin und Her und unverständlichem Gemurmel in sein Funkgerät kam dann aber doch ein Großraumtaxi, das nicht nur uns drei sondern auch noch unsere Berge an Gepäck befördern wollte.

240 Euro zahlten wir für die rund einstündige Fahrt in die Innenstadt, die uns über zahlreiche Autobahnen führte. Etwas peinlich schien es dem Taxifahrer schon zu sein, so viel Geld von uns zu nehmen und gewährte uns einen Rabatt von 30 Euro. Immerhin. Unser Taxifahrer schien locker 80 Jahre alt zu sein, und gelegentlich hatte ich überlegt, was ich wohl machen würde, wenn dieser hagere Mann hinter dem Steuer, der auf der Autobahn scheinbar reglos seinen Dienst verrichtete, plötzlich zusammenklappen würde. Doch die Ängste waren unbegründet und die Fahrt im Grunde recht angenehm.

[singlepic id=1623 w=320 h=240 float=right]An der Rezeption des Prince Park Tower Hotels inmitten der Tokioter Innenstadt fragte ich dann auch nach einem Zimmer mit Blick auf die Stadt. Mit einem freundlichen Lächeln erfüllte man mir meinen Wunsch und nach einer endlos erscheinenden Reise ans andere Ende der Welt fand ich mich im 14. Stock des wohl schönsten Hotels in Tokio wieder, blickte aus riesigen Fensterfronten auf die Skyline von Tokio, den Tokiotower direkt vor mir.

Ich war angekommen.