Am frühen Abend, meinem letzten Abend in Clearwater, geht es in die älteste Bierbrauerei Floridas. Erneut geht es nach Dunedin. Es geht in die Dunedin Brewery.

Mit Leroy, meiner Begleitung für diesen Abend, nehmen wir Platz in dem Brauhaus, das tatsächlich auch noch ein Brauhaus ist. Um uns herum sitzen die Einwohner aus Dunedin und trinken dieses Bier, das direkt aus den riesigen Kesseln und Tanks kommt, die hinter uns stehen.

Wie bereits erwähnt, gibt es in den USA kein Reinheitsgebot für das Bierbrauen. Entsprechend können die Amerikaner alles an Aromen, den Geschmacksrichtungen, hinzufügen. Die Dunedin Brewery hat sich darauf spezialisiert, nur natürliche Aromen zu ihrem Bier hinzuzufügen. “Wir müssen uns unbedingt durch die unterschiedlichsten Sorten trinken:”, sagt mir Leroy. Nach einem kurzen Blick auf die Karte meine ich nur: “Dann komme ich hier nicht senkrecht raus. Schau nur, wieviele Sorten es hier gibt!” Gut dass Leroy so viele Menschen kennt. Schnell haben wir ein Probierset bestellt und trinken uns durch die verschiedensten Biersorten mit Limonengras, Pfirsich, Erdbeere, Kirsche, Honig und dem, was die Amerikaner dann “Natur” nennen.

Als gäbe es einen Preis für das beste Bier zu gewinnen, verteilen wir Punkte. Der Gewinner ist schließlich das Erdbeer-Bier. Einstimmig. Auch Leroy mag es scheinbar fruchtig.

Doch Leroy mag es auch sonnig und warm. Leroy, der eigentlich aus Chicago kommt und lange Zeit für die Washington Post, eine überregionale Zeitung in den USA, geschrieben hat, entschied sich vor ein paar Jahren nach Clearwater zu ziehen und von hier aus zu schreiben. “Journalismus ist ein hartes Brot.”, sagt er mir. Schließlich hat er sich darauf spezialisiert, Geheimtipps wie die Dunedin Brewery bekannter zu machen. “Wo sonst wird Bier nur zum Verzehr vor Ort so gut produziert?”, fragt er mich. “Das Bier, das wir hier trinken, gibt’s wirklich nur hier. Kein Laden in Dunedin, Florida oder in den USA verkauft dieses Bier, weil es eben nur für den Verzehr in dieser Brauerei gedacht ist.”, klärt mich Leroy auf.

Wenig später verrät mir Leroy dann aber doch noch, dass er jedes Mal, wenn er in der Weihnachtszeit zurück in seine Heimatstadt Chicago fliegt, fast schon erfriert, wenn er dort ankommt. Eisig kalt ist es dort eigentlich das ganze Jahr über. Während der Wintermonate ist es aber noch etwas kälter. “Ein paar Tage Chicago reichen mir komplett. Dann zieht es mich wieder hier hinunter, in die Wärme, in die Sonne.”, sagt Leroy und lächelt mich dabei verschmitzt an.

Ich kann das verstehen.
Prost.