Das erste Mal seit vielen Jahren habe ich die Osterfeiertage in Berlin verbracht. Normalerweise verbringe ich die Tage bei meiner Mutter. Doch dieses Mal gab es ein paar gute technische Gründe bei meiner Mutter, die meinen Besuch in Leipzig um eine Woche verschieben. Ostereier gab es bei uns keine, und auch Schokoladen-Osterhasen suchte man bei uns vergebens. Eines jedoch haben wir uns nicht nehmen lassen: Den Osterspaziergang.
Mein Freund würde über mich sagen: „Der Timm ist keine Bergziege. Wandern ist nicht so sein Ding.“ Entsprechend zurückhaltend war auch meine Begeisterung, als ich gefragt wurde, ob ich mit um den Liepnitzsee laufen möchte. Da ein paar Freunde jedoch auch unbedingt mal raus aus der Großstadt wollten, lies ich mich breitschlagen, und wir fuhren die 40 Kilometer raus ins vermeintlich Grüne, das dann jedoch etwas grau anmutete, da – außer den Nadelbäumen – noch kein einziger Baum Blätter trug.
Und während wir vier durch die kahlen Laubwälder Brandenburgs stapften, begegneten uns praktisch nur Senioren oder fitnessbegeisterte Feiertags-Flüchtlinge.
Da ich meine Kamera schon seit vielen Wochen nicht mehr in der Hand hielt und Schnappschüsse eher mit meinem Handy erstellte und kurzerhand auf Facebook hochlud, entschloss ich mich nun jedoch meine Canon EOS 6D mit der 50mm-Festbrennweite zu bestücken und ein paar Landschaftsbilder aufzunehmen.
Wie nicht anders zu erwarten, sträubten sich natürlich meine „Mit-Spaziergänger“, sich vor die Kamera zu bewegen. Eitel sind wir wohl alle.
Während dieses teils sonnigen, teils wolkigen Nachmittags entstanden dann die nachfolgenden Schnappschüsse. Nicht ausgefallen genug, um auf meiner Fotografie-Webseite zu landen. Zu schade jedoch, um auf meiner Festplatte ihr Dasein zu fristen.


Immer wieder löste ich mich von der Gruppe, um im Unterholz ein paar Schnappschüsse zu machen, während sich meine Freunde Gedanken um die Konstellationen im Freundeskreis machten, berufliche Zukunftsperspektiven diskutierten und allerlei Ratschläge für Leute parat hatten, die nicht mit uns unterwegs waren. Ich finde solche Diskussionen immer etwas merkwürdig. Denn sicher ist, dass auch über mich geredet, diskutiert oder gelästert wird, wenn ich mal nicht dabei bin. Ein Stück weit ist mir das egal, vollkommen jedoch nicht.