Heute ist der 29. Dezember. Das Jahr ist praktisch vorbei, und in den Weihnachtsfeiertagen hatte ich ausreichend Gelegenheiten dazu, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Ich wäre nicht, der, der ich bin, wenn ich nur das Schöne, Tolle und Beeindruckende sehen würde.
Im Januar hingen für mich die Geigen am Himmel. Bereits seit Anfang diesen Jahres lief ich nicht mehr allein durch die Welt. Von da an, befand ich ein ehrlicher, realistischer, liebevoller, unternehmungslustiger, kuscheliger Mensch an meiner Seite, mit dem ich durch das Leben gehe. (Den vorherigen Satz habe ich ein paar Mal umgestellt. Doch noch immer habe ich das Gefühl, dass keine Formulierung auf meinen Schatz passt. Mir pocht das Herz, wenn ich an ihn denke, und obwohl er gerade genau am anderen Ende von Deutschland auf dem Weg zur größten Disko Deutschlands ist, ist er mir irgendwie ganz nah …)
Tja, was ich eigentlich nur schreiben wollte: Ganz offiziell bin ich nun also kein Single mehr.
In den darauf folgenden Monaten zog ich endgültig um: von Dresden nach Berlin. Meine Praktikumsstelle bot mir an, auch meine Diplomarbeit bei ihnen zu schreiben. Dieses Angebot lies ich mir nicht entgehen, und entschied mich, nun endgültig in Berlin Fuß zu fassen. Beim Umzug behilflich sein, wollte mir ein Mensch, dessen Leben sich in einem ständigen Auf und Ab befand. Von Momenten, in denen er am liebsten die Welt umarmt hätte, hin zu Momenten, in denen er, einsam und verlassen, versuchte, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Viel zu spät erkannte ich, dass dieser Mensch, der mit seinem eigenen Leben kaum zu Recht kam, auf eine ganz versteckte Weise, mein eigenes Leben bestimmte und nach seinen Maßstäben formte. Wie gefährlich dies sein konnte, erkannte ich leider beinahe zu spät. Praktisch im letzten Augenblick wagte ich den Absprung, der für beide Seiten plötzlich, für mich jedoch befreiend wirkte.
Da es diesem Menschen nur schwer gelingt, loszulassen, versuchte er auf allen Wegen und mit allen Mitteln, mich zu provozieren, mich aus der Reserve zu locken. Wie perfide sein Plan war, wurde mir erst langsam bewusst. Und selbst heute – praktisch 10 Monate nach dem damaligen Ende dieser Freundschaft – entdecke ich immer noch neue und erschreckende Seiten an diesem Menschen, von denen ich nicht im Traum vermutet hatte, sie an ihm zu entdecken.
Nach dem Ende dieser Bekanntschaft, die ich damals als Freundschaft bezeichnete, legten sich die Wogen in meinem Leben. Langsam aber sicher kehrte Alltag in mein Leben, und eine gewisse Regelmäßigkeit beherrschte mein Leben. Doch es blieb nie langweilig:
Mein Freund und ich unternahmen immer viel, waren bei seinen Eltern, besuchten Konzerte und andere Veranstaltungen in und um Berlin. Entdeckten immer mehr Gemeinsamkeiten, planten unseren gemeinsamen Urlaub und gingen mit Freunden auf Partys.
Der Urlaub dann, war in vielerlei Hinsicht eine Premiere. Über nicht jede werde ich hier berichten. Viele Informationen findet man auch auf der entsprechenden Seite dieser Homepage. Doch die zwei entspannten Wochen am Atlantik taten uns beiden sehr gut.
Danach begann der Alltag uns wieder in seinen Bann zu reisen. Meine Diplomarbeit in Berlin begann nun auch ganz offiziell, all meine Zeit in Anspruch zu nehmen. Von früh bis abends schrieb ich Kapitel, bastelte Bilder und setzte meine Diplomarbeit am Computer. So manche Nacht habe ich mit starkem Kaffee vor dem Computer verbracht, bis mich schließlich die Vernunft ins Bett zog.
Ende diesen Jahres dann gab ich sie ab: meine Diplomarbeit. Vielleicht sogar in diesem Augenblick befindet sie sich auf einem Tisch meines Betreuers, der sich diese kritisch durchlesen wird. Im kommenden Jahr werde ich meine Diplomarbeit verteidigen, und damit einen Schlussstrich unter eine fünf Jahre andauernde Ausbildung ziehen, die ich in Dresden absolvierte.
Doch damit ist noch längst nicht Schluss. Denn ich stolpere direkt nach meinen Weihnachtsferien in meinen neuen Job, der sicher eine Menge neue Herausforderungen bietet und mich sicher voll und ganz in seinen Bann ziehen wird. Doch ich bin hochmotiviert auch diese neue Aufgabe gut zu erfüllen. Ich möchte endlich selbst vollkommen alleine auf meinen Beinen stehen können, denn während meines Studiums ging das noch nicht.
Ich bin gespannt, was da kommt.
Na dann kann es ja losgehen.
Es kann kommen:
2006 !