Ab und zu schreibe ich hier auch über die Bücher, die ich lese oder gelesen habe. Meistens fallen meine Urteile recht gut aus. Diesmal jedoch nicht. „Der Nobelpreis“ von Andreas Eschbach ist ein Buch, das man sorglos nach dem Lesen aus seinem Bücherregal verbannen kann – leider.

Vor Jahren habe ich das Buch „Eine Billion Dollar“ von Andreas Eschbach gelesen und war fasziniert von den Schilderungen der globalen wirtschaftlichen Zusammenhänge, die sich rund um das Erbe von einer Billion Dollar drehten. Andreas Eschbach hat es verstanden, globale Zusammenhänge verständlich und spannend aufzubereiten, so dass man sie neugierig verschlingt.

[singlepic id=326 w=320 h=240 float=left]Mit hohen Erwartungen habe ich mir vor einigen Wochen das Buch „Der Nobelpreis“ – ebenfalls von Andreas Eschbach – gekauft. Die ersten Seiten begannen so, wie Eschbach’s Bestseller. Bald darauf jedoch fielen Spannung und Begeisterung schnell in den Keller. Dennoch habe ich mich durch das Buch gewühlt, immer in der Hoffnung, dass die schlagartige Wendung noch kommen würde. Gut, gegen Ende des Buches hat sich die ganze Sichtweise auf die beschriebene Story nochmals geändert, wirklich atemberaubend war es aber wirklich nicht.

Im Buch geht es um Kristina, die scheinbar entführte Tochter von Hans-Olof, dem dicklichen eigenwilligen Wissenschaftler am Karolinska-Institut in Stockholm. Hans-Olof gehört zu dem Komitee, das alljährlich die Nobelpreisgewinner ernennt. Hans-Olof weigert sich jedoch einen Kandidaten, der als Gewinner gehandelt wird, zu nominieren. Daraufhin wird er mit Geld bestochen. Das lehnt der ans Gute glaubende Hans-Olof jedoch ab. Um Hans-Olof dennoch dazu zu bewegen, die Nobelpreisgewinnerin zu nominieren, wird seine Tochter entführt. Hans-Olof „aktiviert“ nun seinen Schwager Gunnar, Kristina wiederzufinden. Der in die Jahre gekommene Meister-Einbrecher und Industriespion bricht überall und nirgends ein. Doch nirgendwo scheint Kristina Spuren hinterlassen zu haben.

[singlepic id=327 w=320 h=240 float=left]Wie sich später herausstellen wird, war die Entführung eine vorgehaltene Story. In Wirklichkeit hat sich der pädophile Hans-Olof an seine Tochter herangemacht, die die Flucht ergriffen hat, und am Ende des Buches als private Krankenschwester bei Ihrer Oma arbeitet. Der immer wieder scheiternde Gunnar lernt im Verlauf seiner Ermittlungen die Lehrerin Brigitta kennen und lieben. Natürlich kommen am Ende des Buches beide zusammen. Die „Nebenrollen“ werden immer wieder mit sehr stereotypen Charakteren besetzt, die im Grunde jedoch blass erscheinen.

Die Story ist im Verlauf des gesamten Buches unglaublich vorhersehbar. Das Happy-End macht diese Tatsache nicht unbedingt besser. Einzig der flüssige Schreibstil des Autoren fällt immer wieder gut auf. Das was er schreibt, ist jedoch zäh, vorherseh- und austauschbar.

Lesen & Vergessen – Eine Empfehlung kann ich nicht geben.