Es war lange ruhig auf meiner Webseite. Teilweise hatte ich keine Zeit und manchmal hatte ich keine Lust. Nun jedoch kam einmal mehr die Rechnung für meine Webseite, und das allein scheint Grund genug zu sein, wieder zu schreiben.

Wenn mich jemand mit etwas beeindrucken kann, dann mit seiner Ausdrucksstärke. Mit der Fähigkeit, komplexe Dinge in einfachen Worten auszudrücken. Mit der Fähigkeit, die Dinge ganz einfach beim Namen zu nennen. Bücher sind ein gutes Mittel, um mich zu beeindrucken, und gelesen habe ich viel in den letzten Monaten.

Vielleicht ist dies auch ein Grund, weshalb ich immer weniger geschrieben habe. Ich hatte das Gefühl, dass all das, was ich schreibe, plump und stümperhaft geschrieben ist, Rechtschreibfehler enthält und im Grunde niemanden interessiert. Doch seit einigen Tagen überlege ich, für wen ich diesen Blog in erster Linie schreibe.

Ich schreibe diesen Blog in erster Linie für mich selbst. Hier schreibe ich über all die Dinge, die ich erlebe, halte sie in Bildern und Texten fest, damit sie mir selbst nicht in Vergessenheit geraten. Ich halte Geschichten fest, da ich schon als Kind von Geschichten meiner Eltern fasziniert gewesen bin. Ich war ein kleiner „Nimmersatt“ was Geschichten anging. Mit dieser Webseite halte ich mein Geschichten-Faible aufrecht. Dass Freunde, Bekannte und ein paar Fremde, die sich auf diese Webseite verirren dadurch daran teilhaben, finde ich toll. Das Feedback, das ich in den letzten Jahren aufgrund einiger der Geschichten erhalten habe, war ebenfalls riesig und spornt mich zum Weitermachen an.

Doch all die Lobeshymnen verdecken, dass ich auch die ein oder andere „Negativzeile“ erhalten habe. So kam beispielsweise die Kritik, dass ich nicht allgemeingültig schreibe, Partei ergreife und vorurteilsbehaftete Meinungen über Menschen, Bücher und Einrichtungen fälle. Meine Antwort an diejenigen: Ihr habt recht. Ihr liegt vollkommen richtig!

Denn dies ist ein Blog, in dem ich meine, und wirklich nur meine eigene Meinung, zu bestimmten Themen äußere. Wie in meinem Disclaimer beschrieben, war und ist es nie Absicht gewesen, allgemein gültige Reportagen oder Berichte auf dieser Webseite niederzulegen. Dass ich beispielsweise Best Western Hotels nicht mag, ist in erster Linie meine eigene Meinung. Ebenso ist es leider meiner Erfahrung zu verdanken, dass ich auf einige Fitnesscenter nicht gut zu sprechen bin oder bestimmte kulturelle Aufführungen zukünftig meiden werde.

Ebenso soll all denjenigen, die meine Beiträge nicht oder nur teilweise verstehen, gesagt sein: Wenn ich Erlebtes niederschreibe, dann immer aus meinem Erfahrungsschatz heraus. Ich schreibe so, dass Menschen, die mich kennen, häufig mehr zwischen den Zeilen erkennen können, als mir fremde Menschen. Ich trenne mein tiefstes inneres Privatleben von diesem Blog ebenso, wie ich berufliche Erkenntnisse und Erfahrungen weitestgehend aus meinen Geschichten fernhalte. Zum einen hat dies mit meiner Privatsphäre zutun, die ich trotz vieler Jahre aktivem Bloggen noch immer habe. Zu anderen möchte ich Headhuntern keine Hinweise geben oder bestimmte sensible Daten preisgeben. Dennoch haben all jene die Chance, die sich auf den Schlips getreten fühlen, jederzeit die Möglichkeit – via meines Kontaktformulars – ihre Ängste, Nöte und Sorgen mitzuteilen.

Gedanklich wische ich nun all diese Rückmeldungen und Ängste beiseite und fange neu an – hölzern, stümperhaft und voller Rechtschreibfehler. Doch vielleicht ist es genau das, was diesen Blog ausmacht.

Deshalb schreibe ich weiter.

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