Nach einer etwa 2-stündigen Fahrt von Orlando nach St. Pete (so wird St. Petersburg von den Amerikanern liebevoll genannt) erreiche ich das Postcard Inn Hotel, das direkt am Strand liegt. Schnell habe ich eingecheckt und finde mich in einem Hotelzimmer im Surferstyle wieder.

Sogar ein Surfbrett ist an die Wand genagelt. Zahlreiche Bilder aus der Surferszene schmücken die Wände, und sogar die Jalousien vor den Fenstern sind aus Bambusholz gemacht. An der Rezeption frage ich, ob die Wellen des Golfs von Mexiko vor der Haustür denn von Surfern genutzt werden: “Nein. Dafür sind die Wellen zu niedrig. Dennoch zieht der Strand vor allem junge Leute an, die den Surferstyle des Hotels sehr mögen.”, entgegnet man mir. Ich schaue mich um und sehe, dass ich von vielen jungen tiefenentspannten Leuten umgeben bin.

Da draußen jedoch die Sonne scheint, schreit dies nur danach, einen Fuß vor die Tür zu setzen, und den Strand zu erkunden. Auf dem endlosen weißen Stand, genau neben meinem Hotel verlieren sich die Menschenmassen. Und bevor ich mich träge auf den Muschelsand werfe, beschließe ich, den Strand entlang zu gehen. Hier und da sehe ich ein paar Familien, Freunde, Touristen. Jeder ist hier an diesem Strand für sich. Nie habe ich das Gefühl, dass die Menschen hier wie Ölsardinen nebeneinander liegen und in der Sonne schmoren. Vielmehr ist es ein entspanntes nebeneinander liegen mit großem Abstand. Sonst nichts.

Nach etwa einer Stunde des Umherschlenderns beschließe ich, ins Wasser zu hüpfen, um mir eine Abkühlung zu verschaffen. Während ich in das wirklich warme und nur sehr flach abfallende Wasser laufe, sehe ich plötzlich, nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche eine Gruppe Mantas. Diese gleiten ganz entspannt durch das warme Wasser, und ich laufe langsam neben ihnen her. Fast könnte ich sie berühren. Doch wann immer ich eine leichte Bewegung in ihre Richtung mache, reagieren sie blitzschnell und erhöhen ihren Abstand zu mir. Der große Unterschied ist wohl die Tatsache, das dies hier wilde Mantas sind, die den Touristen noch ausweichen können, wenn sie mögen. Das konnten die Mantas in der Seaworld nicht.

Nach dem kurzen Bad im kühlen Nass, trockne ich schnell in der Sonne. Diese brasselt gnadenlos auf mich ein. Trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 muss ich aufpassen, mich nicht zu verbrennen. Immer wieder schaue ich auf die Uhr, denn das Gefühl für die Zeit verliere ich schnell, wenn ich mit geschlossenen oder blinzelnden Augen unter der Sonne liege. Der Sand des Strandes ist übrigens so weiß, dass er sich durch die Sonne garnicht aufsitzt. Läuft man in Tunesien oder anderswo in Europa noch so schnell über den Sand in der brassenden Sonne als wäre er eine heiße Herdplatte, so kann man hier in St. Pete auch bei 38 Grad im Schatten noch gemütlich über den Strand laufen, ohne Brandblasen zu bekommen.

Nach den interessanten und erlebnisreichen ersten Tagen meines Urlaubs genieße ich es, nun für ein paar Stunden am Strand zu entspannen, ehe ich herausfinde, was mir St. Pete noch bieten kann.