Als Jan und ich Phoenix den Rücken zukehrten, taten wir dies mit Respekt vor dem, was kommen mochte, aber auch mit einer gehörigen Portion Abenteuerlust, auf das, was kommen würde. Die letzten Tage waren stets von morgens bis abends bis zur letzten Minute durchgeplant. Und auch wenn die Ziele jetzt schon feststanden, erschien uns der Weg, den wir zurücklegen würden, unberührter, freier und weiter.

Wir fuhren von Phoenix in Richtung Westen, starteten an einem Nachmittag und fuhren der Sonne genau entgegen. Die Schatten, die die Berge um uns herum warfen, wurden immer länger, der Himmel war klar und die Musik, die aus dem Radio drang war lauter als in den letzten Tagen. Jan und ich haben uns auf einen bestimmten Musikgeschmack geeinigt und fuhren so wortlos, aber mit einem Grinsen im Gesicht, der Sonne entgegen.

Irgendwann machten wir mitten im Nichts eine kurze Pause, nahmen eine der wenigen Abfahrten vom Highway und landeten auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man einen 360-Grad-Blick kilometerweit über die beinahe unendlich langen Wiesen und Täler werfen konnte. Die Sonne kitzelte am Horizont und ein einsamer Trucker hielt mit seinem Hund in unserer Nähe an. Ein kühler Wind blies uns um die Nase. Ein paar Staubwolken wurden aufgewirbelt. Jan und ich blickten uns wortlos an und wussten: Das ist es. Das Amerika, wie wir uns es vorgestellt hatten.

Dieser Augenblick, die Natur um uns herum, die untergehende Sonne. Ich glaube, das werde ich nicht vergessen. Und das bleibt in meinem Kopf für immer als einer jener, perfekter Augenblicke hängen.