Der Tag in Phoenix bestand zum Glück nicht nur aus dem Fahren entlang der endlosen Wüstengegenden. Es galt auch, der Familie oder den Freunden Geschenke aus den USA mitzubringen. Darüber hinaus nahm – zumindest für einen Teil von uns – Abschied von dem Land, das zwar viel zu bieten hatte, in dem die Möglichkeiten aber nur manchmal unbegrenzt erscheinen.
Da ich vor einigen Jahren bereits in Phoenix gewesen bin und mich an ein Outlet-Center erinnern konnte, steuerten wir das “Outlet at Anthem” an, einem riesigen Outlet-Shopping-Areal, das für jeden modischen Geschmack einen Laden mit Tiefstpreisen zu bieten hatte. (An dieser Stelle einen lieben Dank an Matze, der mir telefonisch noch die Adresse durchgab, die ich leider vergessen hatte.) Also zerstreuten wir uns, angekommen im Outlet-Center, in alle Himmelsrichtungen und suchten etwas … nun ja … Passendes.
Michael hatte seinen Kindern Lichtschwerter von Star Wars versprochen. Also kam Michael mit einer großen Tüte von Toys’r’us zurück, und strahlte von einem Ohr zum anderen. Die Lichtschwerter, so erzählte er uns, leuchteten nicht nur, sie machten auch Geräusche, ganz wie im Film. Und da seine Lichtschwerter gut verpackt die Reise zurück in die Heimat antreten sollten, liefen wir in den Spielzeugwarenladen und überzeugten uns selbst von den neuen Spielzeugen für seine Kinder.
Und, wie soll ich es sagen, in Spielgeschäften werden auch erwachsene Männer und Ingenieure zu kleinen Kindern und müssen alles anfassen und auf jedes sich bietende Knöpfchen drücken. So, oder so ähnlich, entstanden dann auch die Bilder dieses Beitrags, auf denen nicht nur Kollegen in Batman-Kostümen posierten. Nein, ich wurde auch von von einem leuchtenden Plastikschwert “getroffen”.
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Für den letzten gemeinsamen Abend nahmen wir uns vor, ein letztes Mal gut essen zu gehen. Ein Steakrestaurant stand ganz oben auf der Liste, denn immerhin wohnten wir in einem Bundesstaat, in dem die meisten “Burger-Rinder” der USA gezüchtet wurden. Als wir in unseren Navigationsgeräten nach einem passenden Restaurant suchten, stolperten wir plötzlich über das Restaurant “Kobe”. Uns allen lief schon das Wasser im Mund zusammen, weil in unseren Köpfen das verwöhnte Kobe Rind graste, das täglich mit einer Flasche japanischen Biers verwöhnt wird.
Im “Kobe” angekommen, nahmen wir im Halbkreis Platz an einer riesigen Herdplatte. Das Restaurant, das wir ausgesucht hatten, war nicht nur ein gewöhnliches Restaurant, sondern ebenso sehr eine Showküche, in der der Koch vor den Augen der Gäste das Essen zubereitete. Von solchen Restaurants habe ich zuvor nur in Reiseberichten gelesen oder mit großen Augen Berichte im Fernsehen verfolgt. Nun saßen wir selbst in einer solchen Showküche.
Ein japanischer Koch bereitete dann mit routiniert flinken Fingern und allerlei Showeinlagen in Windeseile das Essen jedes einzelnen zu. Jeder Griff schien zu sitzen, jeder Messerschnitt durch das Steak, das Huhn oder das Schweinefilet saß. Mit einem faszinierenden Blick verfolgten wir die Kochkünste des Japaners, und von Minute zu Minute floss uns das Wasser mehr im Mund zusammen. Als der Koch dann schließlich das zubereitete Essen auf die Teller verteilte, schmeckte jeder Bissen ganz fantastisch, auch wenn die Zutaten, die der Koch hatte, sicher die gleichen gewesen sind, wie in einem x-beliebigen asiatischen Imbiss in Berlin.
Doch auch wenn das Essen recht teuer war, war es dennoch ein Erlebnis und ein krönender “Zwischen”-Abschluss einer ganz einmaligen Reise.