Nachdem wir alle in San Diego einen sehr ruhigen Abend verbracht hatten (Die Stimmung war etwas getrübt. Darüber habe ich schon geschrieben.), begaben wir uns nun auf den Weg von San Diego nach Phoenix in Arizona. Der Weg führte uns dicht entlang der amerikanisch-mexikanischen Grenze, die von den Amerikanern unglaublich stark kontrolliert wird. Doch das merkten wir erst, als wir uns von der Grenze entfernten.
Nachdem wir nämlich einige hundert Kilometer so dicht an der Grenze vorbeifahren konnten, so dass man schon den Zaun sehen konnte, mussten wir plötzlich eine Grenzkontrolle innerhalb der USA passieren. Sehr grimmige Grenzschutzbeamte wollten von uns nicht nur die Reisepässe sehen und den Grund unserer Reise in Erfahrung bringen. Sie wollten sogar wissen, wann wir die Vereinigten Staaten betreten und wann wir sie verlassen würden. Außerdem mussten wir ihnen recht genau beschreiben, was wir im Land wollten, so dass wir im Land der Freiheit und unendlichen Möglichkeiten über so viel Kontrolle doch erstaunt waren. Immerhin: den Wagen haben sie nicht auseinander gelegt. Deutsche Ingenieure sind eben keine Menschenschmuggler.
Die Highways in der Wüste sind übrigens ganz genau so, wie man sich sie vorstellt: endlose geradlinige breite Straßen verlaufen bis zum Horizont. Links und rechts des Weges gibt es nur Wüste, Steppen und ein paar vereinzelte Felsen. Dort ist es so heiß, dass selbst der Wind, der über das flache Land fegt, keine Erfrischung mehr bietet, und wir fragten uns einmal mehr, was die Menschen in dieser Region dazu bewegte, hier zu leben.
Die Häuser haben beinahe ausnahmslos eine UV-Isolierung. Das heißt, dass alle Fenster mit einer Folie beschichtet sind, die das Sonnenlicht überwiegend reflektiert, keinesfalls jedoch UV-Strahlung ins innere lässt. Die Häuser sehen deshalb immer so aus, als würden ihre Fenster aus Spiegeln bestehen. Das ist auf den ersten Blick ganz beeindruckend. Auf den zweiten Blick realisiert man, dass diese Schutzmaßnahmen einfach notwendig sind, da ein Überleben in dieser Wüstenlandschaft sonst nicht möglich wäre.
Im Inneren der Häuser hingegen geht es kühl zu. Klimaanlagen kühlen die Räume auf beinahe schon unerträgliche Temperaturen herab. Immer wieder hatte ich das Gefühl, mich zu erkälten, wenn ich leicht schwitzig in die heruntergekühlten Räume kam. Der Energieverbrauch der Amerikaner für Klimaanlagen muss wirklich beeindruckend hoch sein.
In Phoenix, der größten Stadt von Arizona, kamen wir erst sehr spät an, und für einige von uns sollte die Reise durch die USA in Phoenix ein Ende haben. Erneut mussten wir uns also von Kollegen verabschieden und würden sie erst in Deutschland wiedersehen.
Doch ein Tag gemeinsam blieb uns noch …