Bereits im Landeanflug auf den Newhawk Airport konnte ich die Stadt von weitem sehen, so klein sie bei dem Blick durch das Bullauge des Flugzeugs auch wirkte, so riesig und überwältigend ist sie, sobald man mitten drin ist. Die eigentliche Größe New Yorks erkennt man meiner Meinung nach nur aus dem Flugzeug oder von einem der großen Wolkenkratzer von Manhattan aus.

Alles in dieser Stadt ist eine Nummer größer als man es gewohnt ist. Das fängt bei den Autos an und hört bei den Wolkenkratzern auf, deren Ende man bei tiefstehenden Wolken nicht sehen kann. Auch die Türen von Einkaufshäusern entlang der 5th Avenue, der Haupt-Einfkaufsmeile der Stadt, scheinen sich die Höhe der umgebenden Wolkenkratzer abgeschaut zu haben.

[singlepic id=188 w=300 h=222 float=left]Jeder Fleck in Manhatten, der Insel im Zentrum New Yorks, auf der wir uns hauptsächlich aufhielten, ist mir Werbung zugepflastert. Jeder Quadratzentimeter des teuersten Fleckchens in Amerika will gut genutzt sein. Auf die Spitze getrieben wird das allerdings – wie zu erwarten – am Time Square. Dort tummeln sich rund um die Uhr Touristen wie wir. Bei Tag ist der Time Square hauptsächlich hektisch und kollabiert beinahe unter den Blechlawinen, die sich durch die Straßen schieben. Bei Nacht jedoch flimmern aus allen möglichen Blickwinkeln Werbetafeln und bombardieren den Betrachter mit Werbung aus allen Themengebieten zu. Natürlich hat auch das amerikanische Militär diese Werbewirksamkeit erkannt und verstand es, sich medienreich in Szene zu setzen: Mitten auf dem Time Square befindet sich ein Rekrutierungsbüro der Army. Für uns Europäer mag das seltsam erscheinen. Für Amerikaner scheint es jedoch durchaus zusammenzugehören.

Hat man erst einmal ein paar Tage in New York verbracht und schwindet die kaum enden wollende Euphorie für die Stadt, erkennt man plötzlich, dass der Lautstärkepegel New Yorks allgegenwärtig ist. Nirgendwo ist es ruhig. Selbst wenn man die Zimmer unserers Appartments geschlossen hielt, hörte man dennoch irgendeine Sirene der Feuerwehr in der Ferne oder spürte die Vibration der U-Bahn unter den eigenen Füßen – und das rund um die Uhr. New York vereinnahmt die Besucher und Bewohner gleichermaßen. Man kann nur in der unterschwellig immer vorherrschenden Hektik der New Yorker mitschwimmen, sonst geht man unter.

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Den wohl besten Blick auf New York hat man vom Empire State Building aus. Wir hatten uns den im nachhinein besten Tag für die Aussichtsplattform des Empire State Buildings ausgesucht, denn es schien die Sonne, und der Blick reichte bis weit hinter die Freiheitsstatue, die man von dort oben aus ganz klein, beinahe am Horizont, entdecken kann. Schaut man durch die Gitterstäbe, die die Aussichtsplattform einrahmen, auf Manhatten herunter, kommt es einem vor, als wären die Hochhäuser um das Empire State Building aus einem Spielzeugland entnommen. Winzig klein erscheinen sie. Noch viel kleiner sind die Taxis und Menschen, die durch die Häuserschluchten fahren und laufen. Bewegt man sich im Verkehr New Yorks, kommt einem alles ganz unkoordiniert und hektisch vor. Von oben aus gesehen, erkennt man jedoch, dass das riesige System New York doch eine Ordnung hat, die alles zusammenhält.

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