In Berlin gibt es alles – sagt man. Und ist man auf der Suche nach einen Knoblauchrestaurant, in dem man sich den Magen mit einer Fülle an Knoblauchzehen verderben will, hat man dazu im Knoblauchrestaurant gute Chancen. Und da Steffen mit reichlich Knoblauchzehen aufgewachsen ist, mußten wir diese kulinarische Spezialität natürlich auch mal testen.
Schon bei Betreten des Knoblauchrestaurants ist uns der beißende Geruch von Knoblauch in die Nasen gestiegen. Doch schließlich waren wir genau aus diesem Grund da und setzten uns mutig an einen der vielen gut besuchten Tische. Natürlich entschieden wir uns dazu, an einem Freitag essen zu gehen, um während des Wochenendes auszudünsten zu können und unsere Kollegen nicht zu belästigen.
Sehr ans Herz gelegt wurde mir von Steffen das halbe Huhn mit 40 Zehen. Natürlich kann man soetwas nicht ohne eine Vorspeise verputzen. Also bestellten wir auch gleich noch die „stinkende Rose“, eine im Ofen erwärmte Knoblauchzehe, deren einzelne Kammern durch die Wärme butterweich wurden. Nachdem wir die Bestellung aufgegeben hatten, machten wir uns aus Appetit dann auch noch über die mit Knoblauchsalz eingeriebenen Erdnüsse her, die auf dem Tisch standen. Das Motto des Abends war ja klar: Knoblauch, Knoblauch, Knoblauch.
Stört der Geruch und Geschmack von Knoblauch noch, schmeckt man bald nur noch die dicksten Zehen und mampft die anderen Zehen einfach runter als wären es Gnocci aus der Tiefkühltruhe. Wir aßen, es schmeckte, und über unsere Ausdünstungen dachten wir nicht nach.
Nach erfolgreich verputzter Rose und dem halben Huhn servierte man uns am Ende noch einen Knoblauch-Schnaps, der uns schließlich endgültig den Rest gab. Und verließen satt, aber mit einem kleinen Unsicherheitsgefühl das Berliner Knoblauchrestaurant im Berliner Prenzlauer Berg. Spätestens als wir zuhause ankamen, merkten wir, was wir unserem Verdauungstrackt und unseren Schweißdrüsen angetan hatten: Aus allen Poren kroch der beißende Knoblauchgeruch. Egal ob fest, flüssig oder gasförmig: Der Knoblauch suchte sich einen Weg raus aus uns.
Und plötzlich merkten wir, dass wir wohl die am schlimmsten stinkenden Menschen weit und breit waren. Wir verkrochen uns in unserer Wohnung und vermieden jeden Kontakt mit der Außenwelt. Doch selbst 3 Tage nach unserem folgenschweren Abend im Knoblauchrestaurant teilten uns unsere Kollegen mit, dass wir „doch ziemlich nach Knoblauch riechen würden“.
Aber auch wenn das ziemlich peinlich war: Spaß gemacht hat es. Und wenn man die Konsequenzen bedenkt, kann man das Knoblauchrestaurant nur empfehlen, möchte man sich mit gut bürgerlicher Knoblauch-Küche den Bauch vollschlagen.