Vor knapp einer Stunde unterhielt ich mich mit einem ehemaligen Studienkollegen aus Dresden, bei dem ich mich schon lange nicht mehr gemeldet hatte, via ICQ. Ich freute mich, dass ein Kontakt von früher mal wieder aufgeblüht ist. Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf. Fragen, die man nach den Jahren erwarten konnte, merkwürdige und lustige Fragen ebenso.

Ein paar dieser Fragen wurde ich dann los. Wir unterhielten uns – so gut es über ICQ eben geht. Nach ein paar Minuten kam dann von der anderen Seite die scheinbar beiläufige Bemerkung, dass ich meine Fragen aber echt direkt stelle und wohl nichts anbrennen lassen würde. Diese Frage machte mich nachdenklich. Habe ich mein Gegenüber mit Fragen überrollt? Die Freundschaft zu stark stapaziert?

Vielleicht schon. Vielleicht ist das eine dieser blöden Eigenschaften aus meinem Job, die richtigen Fragen zu stellen, um schnell und gezielt zum Punkt zu kommen. Fragen, um Antworten zu bekommen. Fragen, um einschätzen, auswerten, einstufen und abschätzen zu können. Das kann ich. Im Job ist das gut. Im Privatleben habe ich mein Gegenüber damit gerade „überfallen“.

Doch ich verspreche: Ich hab’s erkannt und werde mich demnächst zurückhalten. Sollte es dennoch mal aus mir heraussprudeln wie aus einer geschüttelten Mineralwasserflasche: Laßt mich ein paar Minuten stehen!

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