Als wir uns an dem 11. Mai auf den Weg von Flagstaff nach Las Vegas begaben, war keinem von uns klar, dass dies der wohl ereignisreichste Tag der gesamten Fahrt durch die USA werden sollte. Uns standen vier spektakuläre Erlebnisse bevor, die sich uns einfach boten, ohne dass wir sie großartig geplant hätten. Dies hier ist der Beitrag zum ersten Event:
Möchte man den Grand Canyon in Arizona besuchen, gibt es grundsätzlich drei Arten, dies zu tun: Man kann auf dem Skywalk entlang des North Rims über eine tiefe Schlucht gefühlt ohne Boden unter den Füßen laufen, man kann entlang des South Rims klettern, und man kann sich in einen Hubschrauber setzen und durch den Grand Canyon fliegen. Auch wenn die letzte Möglichkeit die mit Abstand teuerste Variante ist, entschieden wir uns genau für dieses Event. In der Gruppe, in der ich unterwegs gewesen bin, war ich der einzige, der dieses Erlebnis schon kannte. Also versuchte ich, meine Faszination etwas zurückzuhalten, und keinen zu dem recht teuren Event zu überreden.
Dennoch stiegen wir nach eine ausführlichen Sicherheitseinweisung und mit nutzlosen Schwimmwesten um die Hüfte in uns zugewiesene Plätze des Helikopters ein. Die Plätze wurden uns aufgrund unseres Gewichtes zugewiesen, und zum ersten Mal war ich froh, dass ich einen Platz am Fenster des Helikopters (aufgrund meines Gewichts?) bekam. Meine drei Kollegen und ich hatten einen Helikopter ganz für uns allein. Zwei Pilotinnen flogen uns also exklusiv durch den Grand Canyon.
Der Flug selbst beginnt relativ unspektakulär mit einem Flug über eine dürre, karge Landschaft in einer flachen Ebene. Über Kopfhörer hört man ein paar Kommentare zur Landschaft und zum Aufbau des Grand Canyon. Im entscheidenden Augenblick jedoch wird Musik auf die Kopfhörer gegeben, die einem die Gänsehaut auf die Arme treibt. Musik, bei der es jedem eiskalt den Rücken herunterläuft. Dies ist der entscheidendste Moment des gesamten Fluges. Denn in genau diesem Augenblick überfliegt man mit dem Helikopter eine Klippe, an der es mehrere hundert Meter steil bergab geht. vor einem tut sich das gewaltigste Naturschauspiel auf, das ich kenne, und von einer Sekunde zur nächsten fühlt man sich wie eine winzige Fliege, die durch eine Landschaft fliegt, die so überwältigend ist, dass alles andere in den Hintergrund gerät.
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Als ich die Bilder des Helikopterfluges Freunden zeigte, konnten sie meine Faszination und die überwältigende Beschreibung kam nachvollziehen, da wohl kein Fotoapparat in der Lage ist, diese unglaubliche Größe der Landschaft, die man mit dem Helikopter durchfliegt, wiederzugeben. Für mich wird durch diese Rückmeldung klar, dass man den Grand Canyon wirklich erleben muss, und alles an Bildern und Videos das Erlebte nur begrenzt wiedergeben kann.
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Wer also jemals die Chance hat, den Grand Canyon zu besuchen, der sollte 170 Dollar in dieses wirklich einmalige Erlebnis investieren, von dem er mit Sicherheit noch Jahre später voller Faszination erzählen wird.
Und da nicht nur Bilder mehr sagen als tausend Worte, hänge ich diesem Beitrag noch ein paar Videos an, die ich auf unserem Helikopterflug gemacht habe. Leider ist es etwas Laut, da meine Kamera (im Gegensatz zu uns) keine Kopfhörer aufhatte.