Kennst Du das? Da sitzt Du mit Menschen an einem Tisch, in einem Biergarten an einem Sommertag vielleicht, und philosophierst darüber, wo ihr in „Zeiten von Corona“ hin verreisen könntest. Schnell sind so ideale Ziele wie die gemeinsame Anmietung eines Hauses mitten in den Alpen oder die Anmietung eines Kataramans im Mittelmeer ausgemacht und schon fast beschlossene Sache.

Doch Stunden später fällt Dir plötzlich, mit etwas Abstand zur überschwänglichen ersten Vorfreude, auf, dass es vielleicht keine allzu gute Idee ist, mit manchen Leuten über mehrere Tage hinweg in einem Haus mitten im Nichts oder mitten auf dem Meer gefangen zu sein. Dann merkst Du, wie unterschiedlich die Definitionen für einen gelungenen Urlaub sind.

Für mich ist es total unerheblich, ob ich zum Frühstück an meinem Tisch bedient und mir ein hervorragendes Omelette serviert wird. Überhaupt brauche ich keine Menschen, die um mich „herumschlawenzeln“ um mir das Leben angenehmer zu machen. Ich bin – ganz für mich alleine – viel glücklicher zum Frühstück als in einer restaurantähnlichen Umgebung, wo dann natürlich auch der perfekt gekühlte Prosecco wortlos angereicht wird.

Solche Befindlichkeiten kommen üblicherweise erst ans Licht, wenn es zu spät ist. Dann, wenn Du mit diesen Personen tatsächlich am anderen Ende der Welt in einem Fünf-Sterne-Hotel sitzt, das Du überhaupt nur deshalb gebucht hast, weil Deine Mitreisenden das genau so wollten. Du wolltest ein Teamplayer sein und nicht gleich von Anfang an um scheinbare Belanglosigkeiten kämpfen. Doch eigentlich hättest Du es schon zu Beginn wissen können, dass es solche Kleinigkeiten sind, die eine gemeinsame schöne Zeit verhindern können.

Du merkst schon: Ich habe das schon erlebt, und komme gerade aus einem Gespräch heraus, das genau in diese Richtung ging. Doch nun, einige Stunden später, realisiere ich, dass ich Fehler, die ich bereits gemacht habe, kein zweites Mal machen sollte. Das Gute an solchen gemeinsamen motivierten Träumereien von Urlauben in „Zeiten von Corona“ ist: So schnell sie aufkommen, so schnell verfliegen sie auch wieder.